„Zeit zum Atemholen“ // „Zeit zu kämpfen“ – Frauenfußball im Iran von Farschid Ali Zahedi im Clubheim Borussia Leer
„Zeit zum Atemholen“ und „Zeit zu kämpfen“
Frauenfußball im Iran von und mit Farschid Ali Zahedi bei Borussia Leer
09.09.2024
Beginn 19:00 Uhr
Eintritt frei
Die Umstände, die zu dem Film „Zeit zum Atemholen“ führten, könnten dramatischer nicht sein. Anlass für den Dreh der Doku war der tragische Tod einer jungen Iranerin. Sie wollte ein Männer-Fußballspiel besuchen, wofür ihr eine Haftstrafe drohte. Daraufhin übergoss sie sich auf offener Straße mit einer brennbaren Flüssigkeit und zündete sich an. Sie starb an ihren Verbrennungen.
Der Film zeigt nicht den Vorfall selbst, sondern die Folgen daraus. Filmemacher Farschid Ali Zahedi begleitet Frauen, die trotz der schwierigen Umstände selbstbewusst Fußball in der Sportakademie von Nationalspielerin Niloufar Ardalani spielen. „Es kommen mutige Frauen zu Wort, die beschreiben, dass ihnen der Fußballplatz die Gelegenheit zum Durchatmen gibt – und das in einer Gesellschaft, in der sie unterdrückt werden“, erklärt Zahedi auch den Hintergrund zum Titel.
„Zeit zum Atemholen“ entstand aus einer Kooperation zwischen dem Oldenburger Gegengerade-Festival und dem Verein FC Ardalan im Iran.
Die Dokumentation feierte beim „Gegengerade-Festival“ in Oldenburg im Sommer 2022 vor ausverkauftem Haus ihre Premiere und wurde im September mehrfach ausgezeichnet – unter anderem als bester Kurz-Dokufilm bei den „Filmmaker Life Awards“.
„Zeit zu kämpfen“
Im Jahr 2023 fand die bislang größte Frauen Weltmeisterschaft im Fußball statt. Weltweit befindet sich der Frauenfußball auf Erfolgskurs und kann immer mehr Menschen für sich begeistern. Im Iran hingegen spielt der Frauenfußball nur eine Nebenrolle. Nach dem Training müssen die iranischen Nationalspielerinnen zu Hause duschen, für die Sportausrüstung müssen sie finanziell selbst aufkommen und wenn der Arzt, der sie behandelt unerfahren ist und keine Diagnosen stellen kann, müssen sie möglicherweise für immer auf ihren Lieblingssport verzichten. Spiele finden gänzlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt und es fehlt an Sponsoring.
Mutige Frauen träumen davon, etwas an diesen Zuständen zu ändern. Sie kämpfen für Gleichberechtigung und kritisieren schonungslos die iranischen Fußballverbände. Dies kommt bei den Funktionären und in der Politik alles andere als gut an. Die Dokumentation „Zeit zum kämpfen“ des Regissuers Farschid Ali Zahedi gibt ihnen erstmals öffentlich eine Stimme. Sie knüpft an den preisgekrönten Film „Zeit zum Atmemholen“ an, der europaweit an verschiedenen Orten gezeigt wurde.